Thema Monatsgruß 08/2022
Ruhe finden im Urlaub
In Lindau und Wasserburg tost während der Sommermonate das Leben. Da wird viel geboten – und wenn es auch nur ein schönes Relaxen in den Schwimmbädern am Strand ist. Wer die Sehenswürdigkeiten rund um den Bodensee ansteuert und vielleicht auch die kulturellen Angebote noch mitnehmen will, der hat schnell einen prall gefüllten Urlaubskalender. Nicht selten passiert es dann, dass sich gestresste Urlauber auf die Suche nach Ruhe machen. Sie sehen eine schöne Kirche, wollen eintreten und ärgern sich, dass die meisten (evangelischen) Kirchen leider zugeschlossen sind. Sollte Ihnen das auch schon passiert sein, dann haben wir jetzt was für Sie! Vier ausgewählte Ruheorte unserer Kirchen in Lindau und Wasserburg – und jeder Einzelne dieser Orte lädt auf seine ganz eigene Weise dazu ein, innezuhalten und wieder aufzutanken.
„Raum der Stille“ in der Versöhnerkirche Zech
Max-Halbe-Weg 2 · Geöffnet: jeden Tag 9 – 18 Uhr
Im Vorraum der Versöhnerkirche Zech am Max-Halbe-Weg befindet sich der „Raum der Stille“. Dieser Ort lädt dazu ein, sich hinzusetzen, ruhig zu werden, in die Kerzen zu schauen oder auch in der ausliegenden Bibel zu lesen. Auf einer Pinwand kann man hinterlassen, was man Gott
schon immer einmal sagen wollte. Schöne christliche Geschenke und Mitbringsel gibt es am Ausgang des Raumes an der Bücherwand. Bevor man sich dann zurück auf den Weg macht, zündet man noch eine kleine Kerze an, stellt sie auf den Kerzenstein, spricht eine Fürbitte oder denkt an einen lieben Angehörigen. Ein Besuch des „Raums der Stille“ lohnt sich also allemal!
Leonhardskapelle Bad Schachen
Schachener Str. 96 · Geöffnet: jeden Tag 10 – 17 Uhr
Die warme Jahreszeit könnte auch ein Anlass für einen Spaziergang oder einen kleinen Ausflug mit dem Fahrrad nach Bad Schachen sein. Dort lädt die Leonhardskapelle zu einer Zeit des Innehaltens, Ausruhens und Gebets ein. Der Förderverein freut sich, wenn viele Menschen den Aufenthalt in der Kapelle in diesem Sinne für sich als Bereicherung entdecken.
Chorraum in der Kirche St. Stephan Insel
Marktplatz 8 · Geöffnet: jeden Tag 9 – 18 Uhr
Der Kirchenraum von St. Stephan wirkt durch seine Helligkeit und Weite. Der schmälere Chorraum am Ende des Kirchenschiffes setzt einen stimmigen Gegenakzent. Seine abgerundete Form und der Halbkreis aus Nebenaltar und Stühlen laden zum Verweilen, zur Sammlung und zum Gebet ein. Die ausdruckstarken Glasfenster bieten hilfreiche Impulse. Gleich nebenan befinden sich zwei Gebetswände für die unterschiedlichsten Dinge, die Menschen Gott anvertrauen wollen.
Kirche St. Johannes Wasserburg
Nonnenhorner Str. 20 · Geöffnet: jeden Tag 10 – 18 Uhr
Wer St. Johannes einen Besuch abstattet, den empfangen derzeit zehn lebensgroße Holzfiguren: „Menschen“ ganz unterschiedlichen Alters sitzen in den Kirchenbänken oder stehen neben Kanzel, Altar und Taufstein. Bis November 2022 laden sie zu einer Besichtigung ein. Die Gesichter sind so sprechend, dass sie oft sogar eigene Lebenserfahrungen widerspiegeln. Auch in Zeiten, in denen keine Ausstellung oder Installation zu sehen ist, ist die Kirche jeden Tag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Gleich im Eingangsbereich finden sich kleine Kärtchen mit Bildern und Texten, die zum Meditieren einladen. Für Kinder gibt es eine Malecke und Bilderbücher, für Erwachsene ein Blatt, das die Kirche, ihre Geschichte und Kunst erklärt. Unter der Treppe, die auf die Empore führt, liegt das Gebetsbuch aus – Bitten und viel Dankbarkeit füllen die Seiten. So bietet St. Johannes einen Freiraum, den jede und jeder unterschiedlich nutzen kann: Stille oder Anregung finden – beides ist möglich.
Innehalten ist gut biblisch
So hoffen wir vom Team des Monatsgrußes, Sie heute ein bisschen auf den Geschmack gebracht zu haben, die Ruheorte in den Kirchen auch tatsächlich zu besuchen. Zusätzlich gibt es freilich noch die „Mittagsinsel“ in der evangelischen Kirche St. Stephan, die jeden Tag von 12 bis 12.15 Uhr die Gelegenheit bietet, zur Ruhe zu kommen, der Orgel zu lauschen und einen Gedanken mit nach Hause zu nehmen.
In der Bibel kommt das Wort „Urlaub“ übrigens kein einziges Mal vor. Trotzdem mahnt sie uns in über 170 Stellen, dass wir immer wieder und dringend Ruhepausen brauchen. Gott selbst ruhte am siebten Tag von seinen Werken (1. Mose 2,2) und schenkt uns Menschen damit den einen freien Tag in der Woche. Und als es Jesus einmal zu viel wurde, ließ er alles stehen und liegen und suchte sich ohne schlechtes Gewissen einen Ruheplatz in der Wüste (Mk. 6,31).
Nehmen wir uns das zum Vorbild und halten wir auch in der schönsten Zeit des Jahres einmal inne. Damit wir dann auch wirklich frisch erholt und voller Tatendrang vom Urlaub wieder nach Hause zurückkehren.
In diesem Sinne: schönen Urlaub und inspirierende Minuten an den Ruheorten!